Es ist kalt und schneit! Mit ein paar Tricks kann man im Januar draußen mit der Aussaat beginnen und den ganzen Frühling Salat ernten.
Im Januar, wenn die Tage langsam wieder länger werden, und die ersten Frühlingsblüher aus dem Schnee spitzen, juckt es mich in den Fingern im Garten zu starten.
Viel einfacher als eine Anzucht auf dem Fensterbrett und mit weniger Aufwand verbunden, säe ich schon jetzt draußen Salat. Das Saatgut liegt in der Erde und wartet auf die richtige Temperatur und Licht, um zu keimen. Man muss nichts dazu tun! Die letzten Jahre konnten wir schon ab April Salate ernten, deutlich früher als bei einer Aussaat im Frühling.
Vier erprobte Standorte für Wintergardening
Entscheidend für den Erfolg ist nicht die Temperatur, sondern dass die Pflanzen im Winter vor zu viel Feuchtigkeit geschützt sind.
Salate und Kräuter wachsen jetzt mit Unterstützung von Folientunnel, im Hochbeet mit Frühbeetkasten/Deckel, oder im Gewächshaus. Wer nicht so viel Platz hat, kann trotzdem mit einfachen Plastikschalen in einer Plastikkiste (mit Luftlöchern), sozusagen einem Minigewächshaus, außen starten.
Säen im Frost
Im Winter sät man in kalte Erde. Auch auf gefrorenen Boden kann gesät werden, die Samen werden dann mit zusätzlicher Erde oder Kompost bedeckt. Wenn das Gewächshaus/Beet noch nicht bepflanzt ist, kann man die Erde zuvor mit etwas Kompost für die neue Saat anreichern.
Wer keinen vorbereiteten Platz hat, kann auch in einfache Plastikschalen (in denen man z.B. Pflücksalat kauft) säen. In den Boden kleine Löcher zum Wasserabzug schneiden, mit normaler Pflanzerde befüllen, Erde andrücken, Saatgut darauf streuen, leicht mit Erde bedecken.
Einfach ausprobieren!
Am besten startet man in einer länger andauernden Kälteperiode mit Frost. Die letzten Jahre hatte ich im trüben oberfränkischen Januar ausgesät, ab Februar/März keimte die Saat.
Nach der Aussaat das Beet oder die Schalen in der Kiste mit Schnee bedecken oder, je nach Niederschlag, einige Tage offen lassen, damit der Schnee die Erde befeuchtet – im Gewächshaus/Tunnel die Erde nur wenig befeuchten. Bis es im März wärmer wird muss kaum gegossen werden. Achtung, wenn die Erde zu feucht ist, erfriert die Saat oder sie verrottet! Viel Lüften, auch wenn die Temperaturen um den Gefrierpunkt sind – den Deckel etwas öffnen.
Die Anzuchtkiste außen in den Schatten/Halbschatten stellen, damit sich das Innere nicht zu schnell durch die Sonne erhitzt.
Plastikschalen in einer Kiste, im Januar, Februar und April.
Fünf Pflanzen, die verlässlich im Winter wachsen
Hier meine Lieblingspflanzen, winterfeste und kälteresistente Pflanzen, die schnell wachsen und eine frühe Ernte bringen:
Spinat (keimt schon bei 4 Grad)
Dill (keimt nicht so schnell)
Pflücksalate (ich verwende Gelben Runden, Gelben Krausen, Eichblattsalat)
Ruccola
Rote Beete, für die Ernte der jungen Blätter
Auch erste Blumen, Coolflowers (Kaltkeimer) z.B. Kornblumen und Mohn lassen sich jetzt säen.
Die Pflanzen sind kräftiger und weiter entwickelt als die ersten Aussaaten im Haus auf dem Fensterbrett. Dill, Salat und Kornblumen aus den Schalen in der Kiste lassen sie sich später ins Beet vereinzeln.
Links, Salat im Januar in Schalen gesät, Anfang April vereinzelt und ins Hochbeet gepflanzt, Fotos Ende April und Anfang Mai.
Normalerweise fangen wir erst im Frühling mit der Aussaat im Garten an, aber das muss nicht sein! Wer will kann fast das ganze Jahr säen und ernten. Im Winter zu säen macht im Frühling einen großen Unterschied! Es ist toll aus Beeten voll mit grünen, saftigen Salaten zu ernten, während die Frühlingssaaten gerade noch keimen!