Den wichtigsten Beitrag zum Wohlergehen eines neuen Baumes leistet man durch korrektes einpflanzen.

Wenn man ein wurzelnnacktes Bäumchen pflanzt, muss man darauf achten, dass die Wurzeln nie austrocknen! Deshalb sollte man die Wurzeln mit einem Jute-/Leinensack oder einer alten Decke abdecken oder die Baumwurzeln provisorisch mit Erde bedecken, um sie vor Austrocknen durch Sonne,Wind oder Frost zu schützen.

Ein Baum sollte an einem frostfreien Tag gepflanzt werden.

Was Sie brauchen:

1-3 Pflanzpflöcke aus Holz, ca. 2,50 m lang
Sie werden ca. 30-50 cm tief in die Erde eingeschlagen und enden ca. 10 cm unterhalb der Krone. Für einen Hochstamm von 1,80 m Stammhöhe sind das 2,50 m lange Pflöcke, die dann nach dem Einschlagen entsprechend abgesägt werden.
3 Latten für die Querverbindung, wenn man mit drei Pflöcken arbeitet.

Kokosband
pro Pfosten ca 5 m

Spaten und Grabegabel
Pfosten und Kokosseil, Hammer, Leiter, Säge

1. Ausheben des Pflanzlochs

Das Pflanzloch soll unabhängig von der Größe des Baums ein Durchmesser von mindestens 90 cm haben, beziehungsweise die doppelte Breite des Wurzelballen. Je schwerer der Boden desto größer das Loch. Die oberen 30 cm guter Oberboden extra zur Seite legen. Die Tiefe muss je nach Wurzelballen mindestens einen Sparten tief ausgehoben werden, unter den Wurzeln soll noch eine Handbreit frei sein bis zum Boden. Den Grund und die Seiten mit einer Grabegabel lockern, damit keine Staunässe entsteht und die Wurzeln sich gut entwickeln können.

2. Pflöcke einschlagen

Frisch gepflanzte Bäume brauchen eine Stabilisierung im Wind um Wurzeln auszubilden.
Bei einem wurzelnackten Baum die Pflöcke zuerst einschlagen, damit die Wurzeln nicht verletzt werden.

Bei größeren Bäumen sollte man mindestens 2-3 Pflöcke einschlagen.
Bei nur einem Pflock steht er in einem Abstand von circa 20 cm, in der Hauptwindrichtung.
Zwei Blöcke stehen quer zur Hauptwindrichtung, also wenn dieser aus Westen kommt, stehen die Pflöcke in Nord und Süd Ausrichtung.
Bei drei Pflöcken werden diese oben mit Latten verbunden und der Baum in drei Richtungen gesichert.

Die Pflöcke können nach ca. drei Jahren entfernt werden.

3. Den Baum einsetzen, Pflanzhöhe

Wenn möglich den wurzelnackten Baum einige Stunden in Wasser stellen (nicht bei Frost). Wurzeln ca. um ein Drittel kürzen, beschädigte Wurzeln zurückschneiden. Der Baum wird in das Loch gestellt und die Wurzeln ausgebreitet.

Der Stammansatz soll sich circa 5 cm über dem Bodenniveau befinden. Lieber etwas höher pflanzen, denn die Erde setzt sich im Lauf der Zeit und der Baum sinkt noch etwas ein. Bei veredelten Bäumen soll sich die Veredelungsstelle mindestens 10 cm über dem Boden befinden.

Am besten häuft man einen kleinen Hügel im Pflanzloch auf und setzt die Wurzeln darauf. Die Wurzeln der Bäume, die auf solch einen Hügel gesetzt werden entwickeln sich besser, als als wenn der Baum in eine Kuhle gesetzt wird.

4. Erde auffüllen, Gießrand

Den Baum aufrecht festhalten und die Wurzeln mit Erde bedecken. Wiederholt am Stamm rütteln, damit die Erde sich besser verteilt. Wenn das Loch gefüllt ist mit zum Stamm zeigender Fußspitze am Rand fest treten, so dass ein kleiner Hügel mit dem Baum in der Mitte entsteht. Außen einen Gießrand von ca. 5 cm anhäufeln.

Je nach Anleitung wird empfohlen, Humus oder Stallmist in die Erde einzuarbeiten. Mir erscheint die Meinung schlüssig, dass ein Baum ohne Düngung sich schneller an den Boden gewöhnt und sein Wurzelgeflecht schneller über das Pflanzloch hinaus vergrößert.

5. Baum anbinden

Die Pflöcke so absägen, dass sie ca. 10 cm unterhalb der Krone enden.

Den Baum mit Kokosband jeweils an den Pflöcken anbinden, dabei wird das Seil in Achten um den Pfosten und den Baum geschlungen. Ohne Spannung anbinden, der Baum darf nicht eingeschnürt sein.

Anleitung Baum anbinden

6. Gründlich Gießen, Baumscheibe bedecken

Mindestens einen großen Eimer Wasser in das Pflanzloch geben, auch bei Regen. Das dient auch dazu, Luftblasen aus dem Erdreich zu verdrängen.

Ausnahme!
Wenn der Baum sehr spät im Jahr bei starkem Frost gepflanzt wird, ist es besser das Angießen ein paar Tage zu verschieben bis milderes Wetter kommt, damit die Wurzeln nicht durch gefrierendes Wasser geschädigt werden.

Pflanzen verdunsten auch im Winter Wasser. Um die Feuchtigkeit zu halten, ist es gut nach dem Gießen den Boden mit einer mindestens 5-10 cm dicken Schicht Kompost oder Rindenmulch zu bedecken, um die Verdunstung zu verringern.

Den Baum im ersten Jahr regelmäßig mit jeweils sieben Gießkannen wässern, auch wenn es regnet.

7. Stammschutz

Den Stamm in den ersten Jahren vor Spannungsrissen durch Frost in der Rinde schützen, zum Beispiel mit einem Band aus Jute oder Strohmatten umwickeln.

8. Pflanzschnitt

Die Krone etwas zurückschneiden. Eine Stammverlängerung in der Mitte und 3-4 Leitäste auswählen, die wie ein Mercedes Stern um den Baum positioniert sind. Konkurrenztriebe entfernen, die Leitäste auf gleiche Höhe bringen, ca. 10-20cm niedriger als die Stammverlängerung. Krone wird um ca. ein Drittel gekürzt.

Optimal ist ein frostfreier trockener Tag für den Schnitt.
Bäume nicht bei Feuchtigkeit oder Regen schneiden, da nasse Schnittstellen langsamer heilen und für Infektionen anfällig sind. Nicht bei Frost unter -5 Grad und bei starken Witterungsschwankungen schneiden, bei niedrigen Temperaturen werden frisch geschnittene Äste brüchig.