Ein Sandbeet lässt sich leicht anlegen, eine dicke Schicht Mulch aus Sand hält die Feuchtigkeit im Boden, auch bei sonnigen Standorten in trockenen Lagen. Es punktet mit einem geringen Arbeitsaufwand, denn gießen entfällt und das Unkraut ist kaum ein Problem. Die Pflege beschränkt sich auf den Rückschnitt im Spätwinter.
Im Juni 2024 haben wir am Vereinshaus des Schrebergartenvereins und in unserem Garten Sandbeete angelegt. Die berühmte Beth Chatto hat in England als Pionierin bereits in den 1960er Jahren einen gießfreien, hitzeverträglichen Garten mit Kies geschaffen. Auf das Mulchen mit Sand bin ich durch Till Hoffmann aufmerksam geworden, der das schon mehrere Jahre in seiner Staudengärtnerei praktiziert und durch einen Vortrag der Gärtnerei Staudenhof. Dort kann man solche Beete in ihrer ganzen Pracht erleben, sowohl am Haus, auf einer sonnigen Freifläche, als auch im Schatten.


Sandbeete in der Gärtnerei Staudenhof im Juni und September

Die Vorteile eines Sandbeets
Wie beim Sandkasten oder am Meer bleiben die unteren Sandschichten feucht. Diesen Vorteil nutzt man, wenn man zum Mulchen eines Beets eine circa 15-20 cm dicke Schicht Sand aufbringt. Zusätzliches Gießen ist dann nach der Anwachszeit nicht mehr notwendig.
Die Pflanzen werden direkt in den Sand gesetzt und müssen sich nach Wasser und Nährstoffen in die Tiefe strecken. Das kräftige Wachstum in die Tiefe spiegelt sich auch im kräftigen Wachstum über der Erde wieder. Nach einem Jahr hat sich eine geschlossene Pflanzendecke gebildet.
Unkrautsamen lassen sich leicht aus Sand herausziehen.
Die Gefahr, dass Stauden bei Staunässe im Winter absterben besteht im Sand nicht, da der Sand zwar feucht bleibt, aber das Wasser abläuft.

Beet am Vereinshaus im Juni und September

Wie legt man ein Sandbeet an?
Klassischerweise mit Estrichsand 0-16 mm, aber auch Flusssand, Minaralbeton 0-16 mm und sogar Bauschutt eignen sich als Mulch. Wir haben Estrichsand verwendet der eine schöne Optik hat, da an dessen Oberfläche einige kiesartige Steinchen liegen bleiben.
Sand bekommt man recht günstig in Sandgruben oder beim Baustoffhändler, der Preistreiber ist eher der Transport. Außerdem sollte man sich den Sand vielleicht vorher anschauen, da es sehr unterschiedliche Färbungen gibt, gelblich, rötlich oder fast neutral.


Welche Pflanzen eignen sich für ein Sandbeet?
Robuste Pflanzen mit geringem Wasser- und Nährstoffbedarf kommen mit Sand gut zurecht, andere Arten strecken ihre Wurzeln tiefer in den Boden unter der Mulchschicht aus Sand. Der Sand sorgt für ein ausgewogenes Mikroklima und fördert das Bodenleben.
Nordamerikanischen Prärie
Ein Sandbeet kann ein hitzeverträgliches Staudenbeet mit dem Charakter der nordamerikanischen Prärie sein, das auch im Herbst und Winter mit den filigranen Strukturen ein schönes Bild gibt.
Gräser, Echinazea, Sonnenhut, Astern, Edeldisteln, Wolfsmilch, Scharfgarbe, Steppenkerze, Padagonisches Eisenkraut, Katzenminze, Blauraute, Duftnessel, Silberraute, Bart-Iris …
Einheimische Wildstauden
Auch einheimische Wildstauden passen optisch gut zu einem naturnahen Sandbeet. Einheimische Wildblumen, die magere Böden mögen bieten vielen Insekten Nektar und Pollen und sind für Schmetterlingsraupen Futterpflanzen.
Fetthenne, Grasnelke, Sand-Thymian, Natternkopf, Nachtkerze, Königskerze, wilde Möhre, wilder Majoran …
https://www.aknaturschutz.de/service/Flyer-Sandbeet.pdf
Frühlingsblüher
Zwischen den Stauden und Gräsern machen sich auch Zwiebelpflanzen gut, wie Wildtulpen und Zierlauch. Die Zwiebeln müssen allerdings beim Pflanzen in Kontakt mit der Erde kommen.
Natur-Präriegärten, Der Garten für die Zukunft: pflegeleicht, trockenheitsresistent und vielfältig
Das Buch enthält viel Tipps und Pflanzenprotraits, die sich gut für die Anlage eines Sandbeets eignen.