Mit den richigen Pflanzen kann der Garten auch im Winter ein grandioser Anblick sein. Wenn Fröste kommen sind Blätter und Früchte mit Raureif überzogen. Schnee verzaubert den Garten und setzt allem ein weißes Mützchen auf.
Aber auch ohne Raureif zeigt sich eine gelungene Gestaltung eines Gartens im Winter. Die architektonische Grundstruktur des Gartens tritt hervor: Begrenzungen von Beeten, Mauern, Hecken und Formschnitt. Astwerk, immergrüne Stauden und Gehölze, bunte Früchte, filigrane Gräser und ornamentale Fruchtstände bieten eine reizvollen Blickfang. Der tiefe Sonnenstand setzt den Garten ganz besonders in Szene.
Gräser – filigrane Pflanzen für bewegte Beete
Wenn die Blüten der Sommerblumen vergehen entfalten Gräser im Herbst ihre besondere Wirkung, sie werden durch Licht und Wind in Szene gesetzt und verleihen dem Garten etwas spielerisches. Ihre Färbung wechselt in Rot- und Brauntöne und sie geben dem Garten eine vertikale Dimension. Gräser bleiben über Winter stehen, geben dem Garten Fülle und komponieren zusammen mit Gehölzen die Struktur des Gartens.
Es gibt für Gräser verschiedene Einsatzmöglichkeiten. Als Flächendecker wie Marbel (Luzula) oder Segge (Carex) unter Gehölz, Horstgräser wie z.B. Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) und mittelhohe Gräser wie Ruten-Hirse (Panicum virgatum) und Reitgras (Calamagrostis x acutiflora) in Rabatten.
Hohe Ziergräser, die einzeln als Solitär stehen, wie Pampasgras (Cortaderia selloana) und Chinaschilf (Miscanthus sinensis) sollten besser zusammengebunden werden, damit der Wind die Halme nicht knickt und zerzaust.
Chinaschilf und Pampasgras
Stauden – im Winter stehen lassen
Blütenschmuck im Garten bis den frühen Winter bieten sogenanne Winterastern, Chrysanthemen und geben dem Garten zusammen mit der Laubfärbung von Gräsern, Stauden und Gehölz einen farbenfrohen Anblick. Dabei bieten sie auch späten Insekten noch Nahrung. Ein weitere ausdauernde Pflanze ist der hohe Fallschirm-Sonnenhut (Rudbeckia nitida) „Herbstsonne“, der nicht nur mit Blüten bis in den Dezember, sonder auch mit einer Höhe bis 2 m beeindruckt.
Einige Stauden bleiben über Winter als grüne Tupfer im Beet stehen, wie Walzenwolfsmilch (Euphorbia myrsinites), Bergenie, Christrose (Helleborus niger), Palmlilie, Brandkraut (Phlomis samia), Purpurglöckchen (Heuchera), Gänsekresse (Arabis) und immergrüne Schleifenblume (Iberis sempervires).
Abgeblühte Blütenstiele mit Samenkapseln und ornamentalen Fruchtständen von Stauden wie Astern, Sonnenhut (Rudbeckia und Echinacea purpurea), Brandkraut (Phlomis samia), Argentinisches Eisenkraut (Verbena bonariensis), Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum) und Herbst-Fetthenne (Sedum spectabile/telephium) schmücken mit ihren ästhetischen Formen den Garten. Die Samenstände bieten Vögel Nahrung und die Stengel Insekten einen Unterschlupf. Auch benötigen einige Pflanzen Blätter und Stengel als Frostschutz, wie Montbretien. Ein einmalig Rückschnitt von Stauden und Gräsern Ende Februar/Anfang März ist ausreichend.
Stauden für trockene Sommer
zwei mal Chrysanthemen und hoher Fallschirm-Sonnenhut
von oben: Kugeldistel, Brandkraut, Oregano, Astern
Gehölz und Hecken: Beerenschmuck und Blüten im Winter
Hecken sind durch ihre Form und die Blätter ein schöner Blickfang und schaffen Gartenräume. Sie bieten gleichzeitig Lebensraum, Futter, Tarnung und Deckung für Insekten, Vögel und Kleinsäugetiere. Wind und Kaltluftströme lasse sich durch durchlässige Hecken, z.B. Buchen und Liguster mildern und ablenken.
Gehölze mit Beerenschmuck fallen im Herbst und Winter besonders auf, z.B. die roten Früchte an Berberitze und Korallenbeere, Zieräpfel (Malus-Hybriden) in unterschiedlichen Orange- und Rottönen, die lila Früchte des Liebesperlenstrauch, orang/gelbe Früchte des Feuerdorn oder Hagebutten von Rosen.
Die Blüte des Efeus im November und Dezember und winterblühende Sträucher wie Zaubernuss (Hamamelis), Haselnuss, Kornelkirsche (Cornus), Duft-Schneeball (Virbunum) und Weide (Salix) im Januar und Februar ergänzen das Nahrungsangebot für Insekten und Bienen.
Winter-/immergrüne Gehölze fallen in dieser Jahreszeit stärker auf, z.B. Buchs, Zwergmispel (Cotoneaster), Kriechspindel (Euonymus), Efeu, Stechpalme (Ilex), Glanzmispel (Photinia), … Kombiniert mit Bodendecker mit immergrünen, zum Teil mehrfarbigen Blättern gestalten sie Flächen auch im Winter und unterdrücken unerwünschte Wildkräuter.
von oben: Buche, 2x Holzapfel, Hagebutte, Korkenzieherhasel, Efeu
Blüten im Winter
Die ersten Christrosen Blüten zeigen sich schon ab Dezember. Mit den ersten sonnigen warmen Tagen, oft schon im Januar, zeigen sich Zwiebelpflanzen wie Krokusse, Winterlinge und Schneeglöckchen und schmücken den Garten, bis Traubenhyazynthen, Kaiserkronen, Narzissen, Hyazinthen und Tulpen aufblühen.
von oben: Christrose, Schneeglöckchen, Winterlinge, Krokusse
Ernten im Winter
Auch das Gemüsebeet muss es im Winter nicht kahl sein. Einige Kohlarten wie Grün-, Palmkohl und Rosenkohl, Wurzel- und Knollengemüse wie Pastinaken, Möhren und Petersilienwurzel, aber auch Lauch und Mangold wachsen noch weiter.
Zwiebeln und Knoblauch kann man im November/Dezember für eine frühe Ernte stecken.
Bei Blattgemüse bekommt man gute Erträge bei Feldsalat, Endiviensalat, Zuckerhut oder Winterpostelein. Spezielle Sorten Pflücksalate wachsen unter Schutz auch im Winter weiter. Rauke, Gartenkresse und Spinat eignen sich gut für den Überwinterungsanbau.
Sauerampfer ist fast das ganze Jahr zu ernten und treibt wie die Winterheckenzwiebel schon im Februar aus.
Den ganzen Winter Feldsalat im Beet
Einige Salate, Spinat und Radieschen eignen sich für „Frostsaat“ und haben dann einen deutlichen Vorsprung im Frühjahr.
Im Frost säen, im Jnauar mit Salat starten
Rosenkohl und Feldsalat